Zwischen Ertrag und Nachhaltigkeit: Windkraftanlagen auf dem Acker als Wegbereiter der Energiewende

Für Flächeninhaber wird es immer interessanter, ihre Flächen auf das Potenzial von Erneuerbaren Energien hin überprüfen zu lassen. Die Nutzung von Windkraftanlagen stellt hier einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigerer Zukunft dar. Die Einnahmen aus dem Betrieb von Windkraftanlagen, parallel zu den Erträgen aus Ackerbau, sichern ein Grundeinkommen der Betriebe und machen sie so weniger anfällig für finanzielle Einflüsse, z.B. aufgrund von Wetterveränderungen.

Interessiert Sie, wie Windkraftanlagen auf dem Acker nicht nur als Kraftwerke der Energiewende fungieren, sondern auch neue Perspektiven für Landwirte eröffnen? 

  • Die Synergie von Landwirtschaft und Windenergie
  • Wirtschaftliche Aspekte
  • Ökologische Vorteile
  • Herausforderungen und Lösungsansätze
  • Zukunftsperspektiven

Ein wichtiger Aspekt in der Standortfindung: Die Neigung der Fläche

Wie bei jedem Bauprojekt, ist es auch im Bereich der Windenergie wichtig, die vorhandenen Eckdaten unter die Lupe zu nehmen und den Standort auf seine Geeignetheit hin auf den Prüfstand zu stellen. Wichtig für einen erfolgreichen späteren  Betrieb ist der Standort einer jeden Anlage. Die Überprüfung der Flächen umfasst zunächst die Topographie, die Windverhältnisse und die Bodenbeschaffenheit. Dies sind harte Kriterien. Hinzu kommen Abstände zu Siedlungen, Hochspannungsleitungen, FFH Gebieten oder anderen Einflussfaktoren. Für den Wind gilt es zu erfassen, wie hoch seine durchschnittliche Stärke, seine Beständigkeit und die Richtung ist, aus der er weht. Der Boden sollte den statischen Anforderungen einer Anlage gerecht werden und Hochspannungsleitungen sollten nicht in unmittelbarer Nähe stehen.  

Die Topographie sollte eine flache bis leicht geneigte Fläche liefern, da diese optimal für die Installation von Windkraftanlagen sind. Eine leichte Neigung beeinflusst den Windfluss maßgeblich. Zu stark geneigte Flächen schwächen den Windfluss tendenziell eher ab, was aber nicht heißt, dass Flächen mit starker Neigung per se ein Ausschlusskriterium darstellen.  Mittlerweile gibt es auch Windkraftanlagen auf Bergkämmen, woran man erkennt, dass die Technik und die Möglichkeiten auch in diesem Bereich kontinuierlich fortschreiten.

Bereits diese kleine Auswahl an harten Kriterien zeit, dass das Thema sehr komplex ist und in die Hand von Experten gelegt werden sollte.

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Den richtigen Partner zu finden ist der erste Schritt zum Erfolg

Die erfolgreiche Umsetzung eines Windkraftprojekts hängt maßgeblich von der Entscheidung für einen geeigneten und  richtigen Partner ab. Wie überall gilt auch hier, dass nicht nur die Sympathie für eine Entscheidung maßgeblich sein sollte. Expertise erspart im Zweifel viel Ärger und Geld.

Wichtige Aspekte bei der Wahl eines geeigneten Projektentwicklers:

  • Technische Expertise: Die technischen Fähigkeiten und das langjährige Know-how des Projektentwicklers sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Windkraftanlage optimal geplant und auch tatsächlich umgesetzt wird. Lassen Sie sich durchaus Referenzprojekte nennen!
  • Erfahrung: Die Erfahrung stellt den Schlüssel zum Erfolg dar. Ein Projektentwickler, der mit umfangreicher Erfahrung aus anderen, bereits realisierten Projekten aufwartet, kann wertvolle Einblicke und bewährte Lösungen anbieten, die zur Realisierung,  Effizienzsteigerung und Risikominimierung beitragen.
  • Zuverlässigkeit und Reputation: Die Zuverlässigkeit des Partners und eine gute Branchenreputation sind unerlässlich und stehen für  die Qualität der Arbeit und die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Projektabschlusses. Allerdings ist die Reputation alleine nicht entscheidend, wie die folgenden Punkte aufzeigen
  • Nachhaltige Praktiken: Ein Partner, der sich für nachhaltige Praktiken,  den Schutz der Umwelt und zudem der Einbindung der Anwohner einsetzt, trägt dazu bei, dass das Projekt den ökologischen Zielen der Windenergienutzung gerecht wird und Akzeptanz in der Bevölkerung erfährt. Insbesondere der Faktor Akzeptanz nimmt hier an Bedeutung zu.
  • Finanzielle Stabilität: Die finanzielle Stabilität des Partners gewährleistet, dass das Projekt auch bei unvorhergesehenen Herausforderungen fortgesetzt werden kann. Die Investitionssummen eines Windkraftprojektes sind enorm, so dass hier eine gute  Solvabilität Grundvoraussetzung für eine Zusammenarbeit sein sollte
  • Kommunikation und Transparenz: Eine offene und transparente Kommunikation ist essentiell. Sowohl mit dem Flächeninhaber, der Gemeinde als auch den betroffenen Bürgern, um Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle Projektziele klar definiert und verstanden werden.

Klarheit der Rollen und Verantwortlichkeiten

Wer ein Windkraftprojekt erfolgreich umsetzen möchte, sollte bereits in der Anfangsphase klare Rollen und Verantwortlichkeiten definieren.  So kann sichergestellt werden, dass der Projektverlauf strukturiert und effizient ablaufen wird, um Missverständnisse und Fehler ab Beginn zu minimieren. Oftmals ist es ratsam, gemeinsam einen Zeitplan zu definieren, der eine Orientierungshilfe darstellt. Dies gibt dem Flächeninhaber eine Sicherheit, dass die Themen auch voran getrieben werden.

Wichtige Aspekte der Rollen- und Verantwortlichkeitsklärung:

  • Planung: Festlegung, wer für die Erstellung und Überwachung des Projektzeitplans verantwortlich ist.
  • Kommunikation mit Dritten: Bestimmung der Ansprechpartner für Behörden, Zulieferer und andere externe Parteien.
  • Technische Ausarbeitung: Zuweisung von Verantwortlichkeiten für die technische Planung und Spezifikation der Anlage.
  • Bauaufsicht: Identifikation des Teams oder der Einzelpersonen, die die Bauausführung überwachen und Qualitätssicherung betreiben.

Finanzierungsbedingungen: Wer gibt wofür das Geld?

Eine sorgfältige und transparente Regelung der Finanzierungsbedingungen ist ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Durchführung eines Windkraftprojekts. Die Finanzierungsbedingungen sollten in vertraglicher Form festgehalten werden, um Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen. Dieser Teil ist für jene interessant, die eigene Windkraftprojekte auf ihren Flächen realisieren möchten. Für Verpächter stellt dies eine untergeordnete Rolle dar.

Wichtige Aspekte der Finanzierungsregelung beinhalten:

  • Budgetierung: Eine genaue Budgetierung, die alle Phasen des Projekts umfasst und einen Spielraum für unvorhergesehene Ausgaben vorsieht.
  • Finanzierungsquellen: Die Identifikation und Sicherung von Finanzierungsquellen, einschließlich Eigenkapital, Fördermitteln, Krediten und Investitionen.
  • Kostenaufteilung: Die klare Vereinbarung darüber, welche Partei welche Kosten trägt. Dies beinhaltet Material- und Baukosten sowie laufende Betriebs- und Wartungskosten.
  • Regelungen für unerwartete Kosten: Die Etablierung von Mechanismen zur Handhabung von Kostenüberschreitungen, einschließlich der Frage, ob diese von der verantwortlichen Partei oder gemeinsam getragen werden.

Aufteilung der Einkünfte: Auch nach dem Bau muss alles fair bleiben

Die faire Aufteilung der Einkünfte aus einem Windkraftprojekt ist ein kritischer Faktor, der langfristige Partnerschaften stärkt und zur Zufriedenheit aller Beteiligten beiträgt.

Wichtige Überlegungen für eine faire Einkünfteverteilung:

  • Berücksichtigung der Investitionen: Die Höhe der jeweiligen Investitionen in das Projekt sollte sich in der Aufteilung der Einkünfte widerspiegeln. Parteien, die höhere finanzielle Risiken eingegangen sind, könnten entsprechend einen größeren Anteil der Einkünfte erhalten.
  • Abwägung des Aufwands: Nicht nur finanzielle, sondern auch zeitliche und arbeitsbezogene Investitionen sollten berücksichtigt werden. Parteien, die einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Projekts geleistet haben, sollten in der Verteilung der Einkünfte angemessen berücksichtigt werden.
  • Flexible Vereinbarungen: Die Möglichkeit, die Aufteilung der Einkünfte basierend auf der tatsächlichen Leistung und den Marktbedingungen anzupassen, kann zur Fairness beitragen und sicherstellen, dass die Vereinbarung auch unter veränderten Bedingungen bestand hat.
  • Transparenz und Kommunikation: Offene Gespräche und Transparenz über finanzielle Erwartungen und Vereinbarungen sind entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu fördern.
  • Vertragliche Regelungen: Die Aufteilung der Einkünfte sollte in vertraglichen Vereinbarungen festgehalten werden, um rechtliche Klarheit zu schaffen und Konflikte zu vermeiden.

Onshore und Offshore Windanlagen: Was ist der Unterschied?

Windkraftanlagen sind in zwei Hauptkategorien unterteilt: Onshore (an Land) und Offshore (im Meer). Jede dieser Kategorien hat ihre eigenen Merkmale, Herausforderungen und Finanzierungsmodelle, die für Investoren, Entwickler und Betreiber von Bedeutung sind.

Onshore-Windkraftanlagen: Im Land und weniger Wartung 

Onshore Windkraftanlagen, die auf dem Festland errichtet werden, bieten eine flexible und zugängliche Lösung für die Gewinnung von Windenergie. Diese Anlagen können an vielfältigen Standorten wie landwirtschaftlichen Flächen, Kahlflächen, Hügeln oder gar Bergen installiert werden, was ihnen eine besondere Vielseitigkeit in der Standortwahl verleiht. Hier sind harte Kriterien an die Standortwahl anzusetzen, um die Anlagen erfolgreich betreiben zu können. Im Vergleich zu ihren Offshore-Pendants zeichnen sich Onshore-Anlagen durch geringere Wartungskosten und logistische Vorteile aus. Die Errichtung der Anlagen ist zudem deutlich einfacher und damit kostengünstiger.

Die Erreichbarkeit von Onshore-Windkraftanlagen spielt eine entscheidende Rolle in Bezug auf Wartung und Reparatur. Da diese Anlagen nicht den herausfordernden Bedingungen der offenen See ausgesetzt sind, fallen Wartungsarbeiten in der Regel einfacher und kostengünstiger aus.

Ein weiterer Vorteil von Onshore-Anlagen ist die geringere Initialinvestition, die vor allem durch die einfacheren Grundvoraussetzungen und den Verzicht auf spezialisierte Schiffe oder Plattformen für die Installation bedingt ist.

Trotz der geringeren Wartungskosten ist es dennoch wichtig, ein regelmäßiges Überwachungs- und Wartungsprogramm zu implementieren, um die Langlebigkeit und Effizienz der Anlage zu gewährleisten. Moderne Technologien und Managementstrategien ermöglichen eine effiziente Überwachung und Wartung von Onshore-Windkraftanlagen, was dazu beiträgt, die Energieproduktion zu maximieren und die Betriebskosten zu minimieren.

Offshore-Windkraftanlagen: Im Meer und mehr Wartung

Offshore Windkraftanlagen, die majestätisch in den Gewässern nahe der Küstenlinien oder sogar weit draußen auf dem offenen Meer errichtet werden, sind ein Symbol moderner Energiegewinnung. Diese Anlagen nutzen die kraftvollen und beständigen Winde über den Meeren, um eine signifikante Menge an erneuerbarer Energie zu erzeugen. Durch ihre Positionierung im Meer, oft auf dem Kontinentalschelf oder darüber hinaus, können Offshore-Anlagen deutlich höhere Windgeschwindigkeiten erfassen als ihre Onshore-Pendants. Die dort wirkenden Kräfte stellen die Technik jedoch auch vor besondere Herausforderungen. Sowohl die Anlagen als auch deren Errichtung müssen höchsten Ansprüchen gerecht werden.

Die Installation und Wartung dieser Anlagen stellen eine enorme logistische und technische Herausforderung dar. Die Erreichbarkeit ist durch die Notwendigkeit spezialisierter Schiffe eingeschränkt, und die Arbeitsbedingungen können durch raueres Klima und schwierigere Seebedingungen kompliziert werden. Diese Faktoren führen dazu, dass die Kosten für Wartung und Installation von Offshore-Windkraftanlagen erheblich höher sind als bei Onshore-Anlagen.

Trotz der höheren initialen Kosten und Aufwendungen für die Wartung bieten Offshore-Windkraftanlagen einige entscheidende Vorteile. Ihre Fähigkeit, größere Energiemengen zu erzeugen, macht sie effizient und zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Energiewende. Zudem haben Offshore-Anlagen in der Regel einen geringeren visuellen und ökologischen Einfluss auf die Umgebung, verglichen mit Anlagen an Land. Der Ausbau von Offshore-Windparks schreitet aktuell schnell voran, es gibt klar definierte Ausbauziele, die erreicht werden sollen.

Energieerzeugung und Effizienz: Was lohnt sich mehr?

Die Frage, ob Offshore- oder Onshore-Windkraftanlagen effizienter und lohnenswerter sind, hängt von diversen Faktoren ab, insbesondere von der möglichen Energieerzeugung und den damit verbundenen Kosten. Offshore-Anlagen stehen in der Regel in Gebieten mit stärkeren und konstanteren Winden, was sie zu effizienteren Produzenten von Windenergie macht.

Allerdings sind mit Offshore-Anlagen höhere Wartungs- und Installationskosten verbunden, die durch die Herausforderungen der maritimen Umgebung und die Notwendigkeit spezialisierter Ausrüstung und Schiffe entstehen.

Im Vergleich hierzu profitieren Onshore-Anlagen von ihrer leichteren Zugänglichkeit und einfacheren Wartung, was die Betriebskosten deutlich senkt. Obwohl die Windverhältnisse an Land weniger optimal sein können und die Energieerzeugung variabler ist, ermöglicht die einfache Erreichbarkeit eine effizientere Instandhaltung und damit potenziell niedrigere langfristige Kosten.

Die Entscheidung zwischen Offshore- und Onshore-Windkraftanlagen hängt letztlich von einer sorgfältigen Abwägung der lokalen Windverhältnisse, der Umweltauswirkungen, der Anfangsinvestitionen und der Betriebskosten ab.

Umweltauswirkungen: Was ist besser für Flora und Fauna?

Die Frage nach den Umweltauswirkungen von Windkraftanlagen ist ein wichtiger Aspekt für die nachhaltige Entwicklung der Windenergie.

Offshore-Windkraftanlagen haben den Vorteil, dass ihr Einfluss auf Menschen durch die Distanz zu besiedelten Gebieten weitaus geringer ist. Ihre allgemeine Akzeptanz ist hierdurch größer. Allerdings sind die marinen Ökosysteme, in denen diese Anlagen errichtet werden, oft besonders empfindlich. Die Installation von Windturbinen im Meer kann Habitatsveränderungen für Meereslebewesen mit sich bringen. Langzeitstudien liegen hierzu noch nicht vollumfänglich vor.

Onshore-Windkraftanlagen können je nach Standort visuelle und akustische Auswirkungen auf die umliegende Gemeinschaft haben. Aus diesem Grund gibt es klare Kriterien hinsichtlich der möglichen Standorte und hinsichtlich der einzuhaltenden Abstände. Die direkte Beeinträchtigung von Landökosystemen, einschließlich potenzieller Störungen von Vogel- und Fledermauspopulationen, muss sorgfältig bewertet und durch entsprechende Planung und Technologie minimiert werden. Ausgleichsmaßnahmen können hier Kompensation bieten.

Finanzielle Anreize: Was die Länder tun, um Windkraft zu fördern

Deutschland bietet vielfältige finanzielle Anreize, um den Ausbau der Windkraft zu unterstützen. Onshore-Anlagen profitieren von Förderprogrammen, die stark von den Ertragsmöglichkeiten und Windverhältnissen abhängen. Für Offshore-Anlagen gibt es zwei Vergütungsmodelle, die attraktive Investitionsbedingungen schaffen. Die vorhandenen Förderungen variieren je nach Bundesland. Für eine jeweilige Entscheidung müssen die Programme und Anreize genau überprüft werden. Generell soll der Ausbau der Windenergie vorangetrieben werden. Sämtliche Maßnahmen zielen darauf ab, die Energiewende zu beschleunigen und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern.

Onshore-Anlagen: Ertrags- und windabhängig

Die Rentabilität von Onshore-Windkraftanlagen ist eng mit den lokalen Windverhältnissen und den installierten Anlagen verbunden. Um den Betreibern von Onshore-Anlagen einen Anreiz zu bieten und die Einführung der Windenergie zu unterstützen, bietet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland eine Einspeisevergütung für eine Laufzeit von 20 Jahren.

Diese Vergütung wird basierend auf dem tatsächlichen Stromertrag und dem jeweiligen Standort bemessen. Standorte, die überdurchschnittlich starke Windverhältnisse aufweisen, erhalten einen geringeren sogenannten Standortfaktor, da sie schneller höhere Erträge generieren können. Im Gegensatz dazu erhalten Anlagen in windschwachen Gebieten einen höheren Standortfaktor, um die geringere Energieproduktion auszugleichen.

Die Vergütungssätze für die Einspeisung des Stroms in das Netz für Anlagen, die bis Ende 2021 in Betrieb genommen wurden, liegt die durchschnittliche Gesamtvergütung bei etwa 8 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh), wobei dieser Satz je nach Standort variieren kann.

Offshore-Anlagen: Die Auswahl zwischen zwei Vergütungsmodellen

Bei der Finanzierung von Offshore-Windkraftanlagen stehen Betreibern in der Regel zwei Vergütungsmodelle zur Verfügung, die eine wesentliche Rolle bei der Planung und Kalkulation der Projekte spielen.

Basismodell: Das Basismodell bietet Betreibern eine Anfangsvergütung für einen Zeitraum von mindestens zwölf Jahren. Nach Ablauf dieser Anfangsphase erfolgt ein Übergang zu einer Grundvergütung, die bis zum Ende der Betriebszeit der Anlage gewährt wird. Dieses Modell zielt darauf ab, den Betreibern eine stabile und planbare Einnahmequelle in den ersten Jahren des Betriebs zu sichern, um die initial hohen Investitionskosten effektiv zu amortisieren.

Stauchungsmodell: Im Gegensatz dazu setzt das Stauchungsmodell auf eine höhere Anfangsvergütung für einen kürzeren Zeitraum von acht Jahren. Dieses Modell ist besonders attraktiv für Projekte, die schnell hohe Erträge generieren sollen. Die höhere Vergütung in den Anfangsjahren soll eine schnellere Amortisation der Investitionskosten ermöglichen.

Unterschiede von Bundesland zu Bundesland

Die Anforderungen an die Errichtung von Windkraftanlagen in Deutschland variiert signifikant von Bundesland zu Bundesland, was teilweise auf unterschiedliche politische Prioritäten und geografische Gegebenheiten zurückzuführen ist. Die regionale Verteilung und Förderung von Windenergieprojekten offenbart eine klare Tendenz: Bundesländer mit flachen Terrains und Nähe zur Küste, wie Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, sind führend im Zubau neuer Windkraftanlagen.

Im Gegensatz dazu steht Bayern, ein Bundesland, in dem der Ausbau von Windkraftanlagen bislang noch verhalten realisiert wurde. Aufgrund strenger Abstandsregelungen und einer weniger fördernden Politik ist der Zubau von Windkraftanlagen in Bayern deutlich geringer als in den führenden Bundesländern.

Die Rolle der Kommune: Die Unterstützung ist unerlässlich

Die Rolle der Kommunen im Prozess der Planung und Errichtung von Energieanlagen, insbesondere von Windkraftanlagen, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Eine proaktive Einbindung der Kommune in den gesamten Planungs- und Bauprozess ist entscheidend, um lokale Interessen und Bedenken zu berücksichtigen und gemeinsame Lösungen zu finden. Kommunen können als Vermittler zwischen Projektentwicklern, Anwohnern und weiteren lokalen Akteuren fungieren, um einen breiten Konsens und Akzeptanz für das Projekt zu schaffen.

Darüber hinaus können Kommunen durch die Bereitstellung von Informationen und die Organisation von Informationsveranstaltungen eine wichtige Rolle in der Aufklärung der Öffentlichkeit über die Vorteile und Herausforderungen der Windenergienutzung spielen.

Es gibt viele Möglichkeiten, die Gemeinden und deren Bewohner für ein Windkraftprojekt zu gewinnen. Neuere Projekte werden häufig in Form von Bürgerwindparks realisiert. Hierbei können sich die Bewohner finanziell an den Anlagen beteiligen. Ein weiterer Aspekt sind Anteile der Einspeisevergütungen, die den Gemeinden direkt zufließen. In Zeiten steigender Ausgaben ist dies eine wichtige Einnahmequelle, die die Gemeinden entlastet und die Akzeptanz vor Ort erhöht.

Fazit: Wie steht es um Windkraftanlagen?

Windkraftanlagen erleben seit einigen Jahren einen Aufwind, da sie als notwendiger und wichtiger Baustein der Energiewende erkannt wurden. Nach wie vor steht die Windkraft jedoch vor zahlreichen Herausforderungen. Diese reichen von der Sicherstellung der Eignung der Fläche, behördliche Anforderungen über logistische Aufwände bis hin zur Akzeptanz in der Bevölkerung.

Einer der Schlüssel zum Erfolg von Windkraftanlagen liegt sicherlich in der Fähigkeit, die langfristigen Vorteile gegenüber den potenziellen Nachteilen zu kommunizieren. Zu diesen Vorteilen zählen nicht nur die Schaffung einer zusätzlichen Einnahmequelle für Landbesitzer und Kommunen, sondern auch der signifikante Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Förderung bezahlbarer erneuerbarer Energien.

Eine sorgfältige Planung und Umsetzung von Windenergieprojekten bleibt unerlässlich, um sowohl ökonomische als auch ökologische Ziele zu erreichen. Dabei müssen alle Beteiligten – von Landeigentümer, Projektentwicklern über lokale Behörden bis hin zur Bevölkerung – eng zusammenarbeiten, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.